Motorbootrennsport - Historie K

   König - die Familie, die Firma und die Motoren
Rudolf König (*2.04.1894 +1982)

Rudolf König, der bei der Motorenfirma Ruppe beschäftigt war, konstruierte nebenbei einen winzigen Motor, der seitlich am Kanu angebaut wurde und mit einem PS durch den Bach quirlte. Weil das Ding ordentlich funktionierte, machte König sich 1927 mit der Firma „König Motorenbau" selbstständig. 1932 kam der erste Heckmotor ins Programm. 1937 baute er einen Dreizylinder-Sternmotor, der in der Tourenversion 18 PS lieferte. Nach dem Krieg brachte ein König-Dreizylinder (jetzt als Reihenmotor) schon eine Liter-Leistung von 120 PS.

Dieter König (*19.05.1931 +17.08.1991)

Dieter König begann 1949 Rennen zu fahren. Seinen ersten Europameistertitel gewann er 1955 in der 500 ccm-Klasse. 1956 gewann er - als einziger teilnehmender Europäer - das Rennen um die Weitmeisterschaft in Amerika, aber nicht den Titel. Der Motor stimmte (!!!), aber ein Abnahmestempel fehlte. Erst 1964 schaffte er seinen ersten anerkannten Weltmeistertitel. Bis dahin hatte er schon vier Europameistertitel gewonnen, fünf weitere kamen später noch hinzu.
Für diese Erfolge erhielt er vom damaligen Bundespräsidenten Heinrich Lübke als erster Motorbootfahrer die höchste deutsche Sportauszeichnung, das „Silberne Lorbeerblatt“.
Königs 500ccm Außenborder wurden ab 1971 auch im Motorrad-Rennsport eingesetzt. In der Seitenwagenklasse gab es 1975 und 76 mehrere Rennsiege und Weitmeistertitel.
Auf dem Gebiet der Tourenmotoren konnte König nicht mit der amerikanischen Fließbandproduktion mithalten. So wandte er sich ab Ende der 70er Jahre dem Bau von Flugmotoren zu. Auch hier konnte er viele Ideen einbringen und Innovationen verwirklichen. Seine Flugmotoren werden von Kennern als besonders laufruhig, leise und sparsam gelobt. 
Peter König (*30.05.1969 +07.07.2013)

Peter König begann schon mit 15 Jahren im Rennsport. 1986 holte er seine erste Deutsche Meisterschaft in der 250ccm-Klasse, 1990 und 1992 wurde er in der gleichen Klasse Weltmeister. 1993 wurde diese Weltmeisterschaft zum letzten Mal mit einem König-Motor gewonnen, danach waren fast nur noch italienische Fabrikate siegreich.
Weil sich dies in den folgenden Jahren auch in die 350ccm- und die 500ccm-Klasse übertrug, ging der Absatz der Motore entsprechend zurück und die Familie beschloss 1998, die Firma zu schließen.